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Burau

Kreis Sagan/Sprottau in der Provinz Niederschlesien

Der Geburtsort meines Vaters und dessen Geschwister, sowie der Wohnort meiner Gross­-eltern von 1907 bis zum Räumungsbefehl im Februar 1945 liegt in Niederschlesien, dem heutigen Polen und nur ca. 15 km von der Lausitzer Neisse und der deutschen Grenze, nicht unweit von Görlitz entfernt und in der niederschlesischen Heide gelegen.

Das Heidedorf Burau gehörte bis 1932 zum Kreis Sagan und im Zuge der Kreisreform bis 1945 zum Kreis Sprottau in Niederschlesien. Es liegt auf dem 15°07’ Breitengrad und auf dem 51°29’ Längengrad. Es bestand aus dem Hauptort mit Gut und Schloss sowie mehreren Forsthäusern ausserhalb Buraus. Dazu gehörten Forsthaus Marieneich, Forsthaus Neuburau, Forsthaus Klementinenhain, Rittergut und Forsthaus Burau-Rädel und Forsthaus Siegfriedshof. Zusätzlich gab es eine weitere Kolonie nord-westlich vom Hauptort – den Qualmer. Der Name ist dadurch entstanden, dass auf dem Qualmer Holzkohle gemacht wurde. Der Qualmer wurde in Vorder- und Hinterqualmer unterteilt. Das Dorf grenzt mit seiner Flur im Westen an die grosse Priebuser Heide.

Der Name Burau deutet darauf hin, dass es sich um eine ältere slawische Siedlung handelte, ebenso wie Leippa und Priebus, die wendisch-slawische Namen tragen und im Gegensatz zu der deutschen Siedlung Freiwaldau. Burau erscheint erstmals 1473 unter dem Namen „Bore“ in den Urkunden und geht auf das slawische „bor“ = Nadelwald zurück. Burau gehörte zu den Heidedörfern. Die Familie lebte in Marieneich neben dem Forsthaus. Später zog der älteste Sohn Gustav mit seiner Frau Martha auf den Hinterqualmer.

Beim Denkmalprojekt habe ich die Namen der im 1. Weltkrieg gefallenen Soldaten verzeichnet. Das Denkmal wurde im 2. Weltkrieg zerstört und existiert nicht mehr.

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Das Schloss Burau

Leonhard Torstenson , ein schwedischer Feldherr des Generals von Wallenstein, liess sich Schloss Burau während des 30jährigen Krieges (1618-1648) als Jagdschloss erbauen. Die nachfolgenden Besitzer waren die Grafen Promnitz, dann die Grafen Rothkirch und später die Grafen Kospoth, die das Gut dann an den Holzhändler Max Rüping aus Witten veräusserten.

Egmont von Kramsta (1853-1906) kaufte Schloss Burau dem Holzhändler für eine Millionen 1901 ab und schenkte es seiner Tochter Marie Klementine Erna von Kramsta (1882-1969) zur Hochzeit mit Graf Hans Felix von Schweinitz (1869-1914). Da Hans Felix von Schweinitz als Rittmeister und Eskadronchef im Leib-Kürasier-Regiment Grosser Kurfürst diente, lebte das junge Ehepaar zunächst nicht auf Burau, sondern in ihrem Haus in Breslau. Erst nach dem Tod ihres Ehemannes zog die Gräfin Marie Klementine Erna von Kramsta, verw. Gräfin von Schweinitz, 1914 mit ihren 3 Kindern nach Burau. In der Zwischenzeit hat Rentmeister Bieder die Herrschaft verwaltet. 1919 heiratete Erna Gräfin von Schweinitz den Amtsgerichtsrat von Halbau, Karl Alexander Graf von Lüttichau (1880-1922). Erna Gräfin von Lüttichau, verw. Gräfin von Schweinitz, geb. von Kramsta, war die letzte Besitzerin von Burau bis zu ihrer Vertreibung im Februar 1945. Die Herrschaft Burau umfasste neben 2540 ha Wald noch Teichwirtschaft (450 ha) und Feldwirtschaft (720 ha).

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Das von mir erstellte Ortsfamilienbuch von Burau ist hier einsehbar:  https://www.online-ofb.de/burau

(Stand: 01.04.2024 3576 Personen, 1632 Familien)

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